Wie Atom-Zeit, Erdrotation und Klimawandel zusammenhängen
Die Auswirkungen des Klimawandels sind tiefgreifend und betreffen weit mehr als nur unsere Umwelt. Kürzlich habe ich im Wissenschaftsmagazin "Nature" einen faszinierenden Artikel gelesen, der zeigt, wie der Klimawandel unsere Zeitmessung beeinflusst. Die Erde dreht sich nämlich nicht immer exakt in 24 Stunden um ihre Achse. Diese leichte Variation in der Erdrotation muss regelmäßig durch Schaltsekunden in den Atomuhren ausgeglichen werden.
Klimawandel und Erdrotation
In den nächsten Jahren ist eine negative Schaltsekunde zu erwarten, weil sich die Erdrotation leicht beschleunigt hat. Doch hier kommt der Klimawandel ins Spiel: Das Abschmelzen der Polarkappen führt zu einer Verlangsamung der Erdrotation. Dies könnte dazu führen, dass der Zeitpunkt der gefürchteten negativen Schaltsekunde – die insbesondere in der IT und Wirtschaft für Probleme sorgt – weiter hinausgezögert wird.
Klimawandel und Zeitmessung: Eine tiefere Erkenntnis
Leider sehe ich hier keinen Grund zum Jubeln. Meine persönliche Erkenntnis aus dieser Situation ist: Der Klimawandel hat bereits so starke Auswirkungen, dass er die Geschwindigkeit der Erdrotation beeinflusst! In Anbetracht dessen erscheinen die Probleme der menschengemachten Zeitmessung für mich weniger bedeutend. Ich wage sogar die These, dass unser starres Zeitverständnis und Zeitempfinden zu Fehlern in unseren geschäftlichen Berechnungen und Entscheidungen führen.
Zeitmanagement und Fehler im Zeit-Denken
In der Geschäftswelt nutzen wir festgelegte Zeiträume als Container, in denen bestimmte Aufgaben erledigt und Erfolge erzielt werden müssen. Läuft dieser Zeitraum ab, schwinden sowohl die Geduld als auch die finanziellen Mittel der Auftraggeber. Wenn mehr Zeit benötigt wird, sind aufwändige Genehmigungsprozesse erforderlich – Prozesse und Bürokratie, die selbst Zeit verbrauchen.
Es herrscht der Glaube, dass eine 3- oder 5-Jahres-Strategie notwendig ist. Nach diesem Zeitraum müsse man von vorne beginnen und ein neues, kostspieliges Strategieprojekt starten. Doch warum ist das so? Ändert sich der Markt zuverlässig nach 3-5 Jahren? Selbst wenn, muss es dann eine Strategieanpassung sein oder eher eine taktische Anpassung in der Umsetzung der Strategie?
Inhalte und Zeit-Vorgaben: Den Inhalt in die Zeit-Form pressen
Für mich sind dies Beispiele für einen anorganischen Umgang mit Zeit – einen Umgang, bei dem die Zeitvorgabe den Inhalt in eine Form presst und dadurch Ergebnisse inhaltlich oder qualitativ beeinflusst. Die Inhalte können somit nicht organisch entstehen.
Zeitmanagement im Business: Zeit-Vorgaben als Design-Praktik
Das heißt nicht, dass wir im Geschäftsleben keine Zeitvorgaben anwenden sollten. Vielmehr ist es ein Aufruf, zu hinterfragen, ob die standardmäßig festgelegten Zeitvorgaben für das jeweilige Vorhaben sinnvoll sind. Ein Projekt mit großem Veränderungs- oder Innovationsanspruch kann in der Recherche-Phase neue Erkenntnisse zutage fördern, die inhaltliche und zeitliche Anpassungen erfordern. Leider wird der Recherche oft zu wenig Zeit eingeräumt. Man arbeitet lieber mit Annahmen, um gleich in die Lösungsfindung zu starten – weil man eben eine starre Zeitvorgabe hat.
Zeitmanagement und zirkuläres Denken: Zirkuläre Zeit als Business-Inspiration
Neben diesen Methoden hilft ein Blick in die Natur, das Empfinden von Zeit anders zu sehen: In der Natur gibt es keine lineare Zeit. Anfang und Ende sind gleich, alles ist zirkulär, organisch. Kann die Anwendung zirkulären Zeit-Denkens im Business helfen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen? Vielleicht sollten wir uns in die Zeit-Zyklen von Eintagsfliegen oder Mammutbäumen hineinversetzen. Die Eintagsfliege lehrt uns, Zeit nicht zu verschwenden und jede verfügbare Minute positiv zu nutzen. Der Mammutbaum zeigt uns die Auswirkungen unserer Entscheidungen auf die Zukunft, lange nachdem wir selbst nicht mehr sind.
Fazit: Klimawandel, Zeitmanagement und nachhaltige Entscheidungen
Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen, die bis in die Grundlagen unserer Zeitmessung reichen. Diese Erkenntnis sollte uns zum Nachdenken anregen, wie wir mit Zeit umgehen – insbesondere in geschäftlichen Kontexten. Indem wir unseren Umgang mit Zeit hinterfragen und anpassen, können wir vielleicht nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger agieren.
Haben Sie Fragen oder möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Ihre Geschäftsprozesse durch einen organischeren Umgang mit Zeit optimieren können? Kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch. Gemeinsam können wir Wege finden, wie Ihr Unternehmen nicht nur erfolgreicher, sondern auch nachhaltiger wird.
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